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Allgäu: Freizeitangebot : Kulturelles und Sehenswürdigkeiten : Burgruine Falkenstein

Die Burgruine Falkenstein – ein königlicher Traum

Das östliche Allgäu ist eine sehr burgenreiche Region, denn in der Nähe von Füssen berührten sich im Mittelalter die Hoheitsgebiete der Grafen von Tirol, der Herzöge von Bayern und der Augsburger Bischöfe. Die jeweiligen Feudalherren errichteten zur Abschreckung ihrer Nachbarn zahlreiche Wehrbauten, zu denen auch das „castrum Pfronten“ gehörte; erst ab dem 15. Jahrhundert wurde die Bezeichnung Burg Falkenstein für das Bauwerk verwendet. Die weithin sichtbare Ruine der ehemaligen Höhenburg befindet sich südöstlich von Pfronten auf einer Höhe von 1.268 m üNN in sehr exponierter Lage rund 400 m hoch über dem Vilstal; Falkenstein ist damit die höchstgelegene Burgruine Deutschlands.

Die kleine Burganlage bestand lediglich aus einem rechteckigen Gebäude mit 18,6 x 8,5 m Grundfläche („Festes Haus“) und einer schwachen Ringmauer, von der nur noch spärliche Reste erhalten sind. Rund 50 m unterhalb der Burg standen auf dem Schlossanger die Wirtschaftsgebäude; noch deutlich tiefer lag der Brunnen, so dass die Burg überwiegend mit gesammeltem Regenwasser versorgt werden musste. Die Bauten wurden aus den hier anstehenden Kalkbruchsteinen errichtet, die teilweise bereits bei der Einebnung des Gipfelplateaus gewonnen werden konnten. Das „Feste Haus“ enthielt ein Erdgeschoss und ein niedriges Zwischengeschoss, über dem die große Halle lag; sie war über einen Hocheingang zu erreichen und wurde um das Jahr 1300 nachträglich mit einem Kreuzgratgewölbe ausgestattet. Die Wohnräume der Burg befanden sich wahrscheinlich über der Halle im Dachgeschoss.  

Von dem Gebäude mit halbrunden Fensteröffnungen sind heute nur noch die Außenmauern bis etwa 8 m Höhe erhalten.

Graf Meinhard II. von Tirol ließ 1280 das „castrum Pfronten“ errichten, im Jahr 1290 wurde die Burg erstmals schriftlich erwähnt. In einer Urkunde erhielt der Augsburger Bischof Wolfhard die Burganlage als Lehen mit der Verpflichtung, das Gebäude auszubessern und einen Vogteizins zu zahlen; bis 1582 war die Burg Falkenstein ein Sitz der Augsburger Vögte. Aufgrund der exponierten Lage und der schlechten Wasserversorgung war die Burg im Winter oft nicht bewohnbar, so dass der Amtssitz in das Vilstal nach Ried bei Pfronten verlegt wurde; trotz mehrfacher Ausbesserungsarbeiten war Falkenstein bereits 1595 in einem sehr schlechten Zustand. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg geräumt und auf Beschluss der Tiroler Landesregierung 1646 in Brand gesteckt, um sie nicht dem anrückenden schwedischen Heer intakt zu überlassen.

Im Jahr 1803 kam die Burg Falkenstein zum Königreich Bayern, das die Anlage an die Gemeinden Steinach und Ösch verkaufte. König Ludwig II. erwarb 1883 die Burgruine, um daraus eine Raubritterburg nach seinen Vorstellungen zu bauen; bis zu seinem Tod 1886 waren aber nur eine Wasserleitung und ein neuer Zufahrtsweg fertiggestellt. Der Zugang zur Burgruine Falkenstein ist über mehrere Wanderwege jederzeit möglich, festes Schuhwerk ist jedoch zu empfehlen. Im Inneren der Ruine wurde eine hölzerne Aussichtsplattform errichtet, die einen weiten Rundblick erlaubt; auch wenn die Burg fehlt – die Aussicht ist sicher so grandios wie früher.

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